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Sonntag, 21. Juni 2020

Unser letzter Blogeintrag

Nun sind wir mit dem Reinigen des Bootes fertig. Unsere Rückflugtickets haben wir ebenfalls gebucht - ohne, dass wir unsere Gutscheine einlösen konnten. Aber das ist uns gerade egal. Wir sind stolz auf unsere Leistung in Langsamkeit über den Atlantik und der Art, wie wir damit umgegangen sind. Aber nicht nur uns ging es so. Mit einem Skipper, der eine Stunde nach uns angelegt hat, sind wir gestern Abend in einer typisch portugiesischen Kneipe essen gewesen. Auch er klagte über die außergewöhnliche Wetterlage. Er motorte noch viel mehr, als wir.
Aber all das ist jetzt vergessen und wir realisieren immer mehr, dass das für uns eine besondere Erfahrung in unserem Leben war.
Heute Morgen haben wir auf das Meer hinausgeschaut und den Wunsch verspürt, gleich wieder zu starten in die Ferne, die irgendwo da draußen auf uns wartet.
Das ist der letzte Blogeintrag und wir wollen die Gelegenheit nutzen, unserer Homebase Stefan und Carlo zu danken. Und ganz besonders unseren phantastischen Frauen Claudia und Petra, die schon lange vor dem Start uns aushalten mussten, weil es immer nur ein Thema gab.
Danke auch an alle anderen, die uns bei unserem Vorhaben und der Durchführung direkt und indirekt geholfen haben.

Klaus und Christian

Samstag, 20. Juni 2020

Wir sind da

Stolz, müde, erfreut, ungläubig. Wir trinken erstmal unser Anlegerbier und genießen die Ruhe. Morgen gibt's mehr Infos.
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Freitag, 19. Juni 2020

Unter 100 Seemeilen bis zum Ziel

Einmal werden wir noch wach. Heissa, dann ist Ankunftstach. Je näher wir dem Ziel kommen, je mehr sind wir wie kleine Jungs vor der Bescherung aufgeregt. Nun ja, einmal wach werden ist nicht wirklich richtig, denn ankommen werden wir voraussichtlich morgen gegen 7 Uhr und deswegen nochmal jeder zwei Nachtwachen haben.
Aber wir sind dem Ziel sehr nahe und können die Insel Pico sehen und bald auch Sao Miguel.

Nach der neuesten Info des Hafenbüros der Marina in Sao Miguel müssen wir wohl keinen Coronatest machen, da wir vier Wochen Quarantäne seit Martinique hatten. Das wäre klasse, denn unser Ziel ist es, das Boot im Laufe des nächsten Tages zu reinigen und fertig für das Verlassen zu machen und am Sonntag einen Flug zu unseren Frauen zu bekommen.
Wir werden sehen, ob das klappt, denn eine neue Herausforderung hat sich überraschend aufgetan. Denn in der Marina ist es Pflicht, eine ortsansässige Kontaktperson zu haben die auf das Boot aufpasst. Aber unsere Homebase Stefan, der uns schon die ganze Reise immer toll unterstützt hat, arbeitet schon an einer Lösung.
Die Nacht war wieder stockdunkel und wir haben erstmals ein Fischerboot mit Treibnetz weiträumig umfahren. Wir werden die letzte, nächste Nacht verstärkt wegen Frischern Wache stehen, da wir davon ausgehen, dass in Küstennähe der Trubel zunehmen wird.
Zum Glück haben wir wieder etwas Wind. Leider achterlich, was uns zum Kreuzen zwingt und keinen direkten Kurs möglich macht. Dafür kommt Heini wieder zu seinem Einsatz und wir müssen nicht mehr am Steuerrad stehen.

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Donnerstag, 18. Juni 2020

Ein Königreich für einen Autopiloten

Seit gestern Abend motoren wir ohne Windunterstützung und somit ohne Heini unserer Windsteueranlage. Das bedeutet, dass wir am Ruder stehen und ständig den Kurs im Auge haben müssen.
Das hat uns in der vergangenen Nacht sehr geschlaucht. Mit Heini sitzen wir nicht am Steuer, sondern gemütlich und warm unter der Sprayhood und überprüfen regelmäßig den Kurs, korrigieren vielleicht und halten Wache wegen dem Schiffsverkehr.
Bis Sao Miguel wird das mit ohne Heini so bleiben. Zum Glück sind es nur noch knapp 2 Nächte.
Eben haben wir die Uhren letztmalig um eine Stunde vorgestellt. Uns trennen jetzt nur noch 3 Stunden.
Der Diesel wird uns nach aktueller Rechnung gerade so reichen und wir sind froh, bisher sehr sparsam damit umgegangen zu sein.
Wir denken, dass wir in der kommenden Nacht querab die Lichter der Berge von Fajal und Pico sehen werden. Vielleicht auch die ersten Lichter von Sao Miguel. Wir freuen uns darauf.
Die Nacht ist inzwischen kalt und wir wickeln uns bei den Wachen warm ein. Tagsüber sitzen wir im T-Shirt im Cockpit. Aber wir werden es schaffen, barfuß die gesamte Strecke zurückzulegen. Bisher haben wir nur unsere Crogs angehabt und das wird bis zum Ziel so bleiben.
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Mittwoch, 17. Juni 2020

Tag 25 - wir nähern uns dem Anlegerbier

Wenn wir weiter so gute Fahrt machen, dann schaffen wir es vielleicht bis Freitag vor dem Einbruch der Dunkelheit, auf Sao Miguel anzukommen. Derzeit laufen wir mit 6 Knoten ohne Motor Richtung Osten. Das Flautenfeld sitzt uns im Nacken und wird uns wohl um ca 2-3 Uhr eurer Zeit eingeholt haben. Dann geht es wieder mit Motor weiter, der uns Treue Dienste bisher bescherte.
Die Nacht war stockdunkel. Bewölkter Himmel. Kein Mond, der etwas Licht hätte durch die Wolken schieben können. Der Horizont war dabei kaum noch auszumachen. Jetzt hat sich etwas die Sonne herausgetraut und wärmt uns wieder auf.

Wir haben uns selbst schon - nach all den Strapazen der letzten fast vier Wochen - gefragt, warum wir diesen Trip überhaupt machen. Am besten ist das vergleichbar mit einem Marathonlauf, einer anstrengenden Bergwanderung. Man fragt sich unterwegs, warum man sich das überhaupt antut, welcher Teufel einen da geritten hat, das anzugehen. Wenn man dann aber am Ziel, auf dem Gipfel, angekommen ist, dann entschädigt all das für die vorangegangene Zeit und wird es wieder tun wollen. Immer wieder schauen wir auf der Karte die Dimensionen der zurückgelegten Strecke zwischen den Kotinenten an und sind schon jetzt stolz auf das, was wir zu zweit geleistet haben. Hätten wir den Trip nicht angehen können, so wären wir einer Erfahrung ärmer und enttäuscht, den Segelmarathon nicht gemacht zu haben. Alle Energie einzusetzen, das doch trotz Corona durchzuziehen, hat sich für uns gelohnt.

Noch zwei Nächte, zwei Nachtschichten. Wir freuen uns wie kleine Kinder auf den Geruch von ersten Grün, Rauch, Lichter, die nicht von einem Schiff stammen und zählen schon bald die Stunden bis dahin.

Wahrscheinlich werden wir heute Nacht letztmalig auf unserem Trip die Uhr um eine Stunde näher zu euch stellen. Dann haben wir nur noch drei Stunden Zeitunterschied.



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Dienstag, 16. Juni 2020

Unser Trip endet auf den Azoren

Wir haben uns nun dazu entschlossen, unseren Trip, wie ursprünglich vor Corona geplant, auf den Azoren enden zu lassen.

Neptun haben wir wohl in der Vergangenheit zu wenig gehuldigt. Seit mehreren Tagen kämpfen wir gegen den Wind vor der Nase an und motoren seit gestern fast ununterbrochen mit Segelunterstützung. Die Wellen sind für diesen Teil des Atlantiks typisch langgezogenen mit sanften Tälern und Höhen, schätzungsweise 3-4 Metern Unterschied. Dazu kommen aber noch die unzähligen, kleinen Wellenmitesser auf diesen sanften Wellen, die uns ziemlich durchschütteln und uns zu den einbeinigen Rodeomeistern gemacht haben.

Nach den Wettervorhersagen wird uns die aktuelle Wetterlage auch noch erhalten bleiben. Und es wird noch schlimmer: Uns verfolgt ein Flautenfeld heftigen Ausmaßes, dem wir wohl nicht entkommen werden.
So heißt es wohl, dass wir bis Sao Miguel motoren müssen. Dabei müssen wir mit dem Diesel haushalten, um nicht kurz vor dem Ziel ohne da zu stehen.
Nach jetziger Prognose kommen wird Freitag oder Samstag zum Anlegerbier auf Sao Miguel an.
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Montag, 15. Juni 2020

Wind direkt von vorne - noch nicht klar, ob wir auf den Azoren das Boot belassen

Seit Tagen haben wir den Wind fast direkt auf den Bug bekommen - und nun direkt auf die Nase, sodass wir wieder den Motor gestartet und die Segel eingeholt haben. Aber auch mit Motor machen wir nur 2 Knoten Fahrt über Grund.
Die Sonne ist wieder raus gekommen, was das Meer freundlicher wirken lässt, als zuvor.
Mittlerweile haben wir uns so an den in den letzten Tagen herrschenden Seegang gewöhnt, dass wir locker mit verbundenen Augen einbeinig auf einem Rodeostier in voller Fahrt geschmeidig mit der Haltungsnote 1 stehen könnten

Wegen Corona gibt es die Infos, dass wir einen Test machen können und dann bei erfolgreichem Bestehen, von Bord dürfen.
Das Ziel Horta auf Fajal haben wir geändert auf Sao Miguel, da dort die Marina größer und auch Hin- und Rückflüge einfacher sind. Wer und ob jemand das Boot auf den Azoren übernehmen wird, erfahren wir wohl in den nächsten Tagen, denn bis Sao Miguel sind es 560 Seemeilen. Also noch alles offen, ob unsere Reise auf den Azoren oder auf dem portugiesischen Festland endet.

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Sonntag, 14. Juni 2020

Sonntagssegeln

Trotz rauer See, aber bei Sonnenschein und tiefblauem Wasser, ist das Segeln heute sonntäglich entspannend. Ein leichtes Dahingleiten, obwohl es uns doch immer wieder durchschüttelt.
Gestern hatten wir unser Rekordetmal mit 158 Meilen - leider nur durchs Wasser und nicht über Grund. Auch jetzt müssen wir 1-2 Knoten von der Fahrt durchs Wasser abziehen, um unsere tatsächliche Geschwindigkeit, unser Annähern an unser Anlegerbier, bestimmen zu können.
Bis Horta sind es noch 521 Seemeilen, also jetzt unter 1.000 km.

Zu unserem gestrigen Blog Corona und Quarantäne erreichten uns von euch aufmunternde Worte. Danke, das hat gut getan :-)


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Samstag, 13. Juni 2020

Redaktionelle Änderungen die einem erst nach dem Absenden einfallen

Wir starten in unsere vierte Woche - drei Wochen haben wir schon hinter uns.

Und neben vielen heftigen Wetterlagen haben wir auch traumhafte Sommersegeltage, Sonnenunter- und Aufgänge, phantastische Mondschauspiele durch bizarre Wolkenfelder, Sonne satt und viel Erholung und Zufriedenheit erlebt.

Und 640 Meilen noch - Ankunft vielleicht am Mittwoch?


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Die dritte Woche hat begonnen - und was ist mit Horta los?

Wir starten in die dritte Woche unserer Atlantiküberquerung. Drei Wochen auf engem Raum gingen gefühlt wie im Flug vorbei. Dabei haben wir von Flaute über Starkwind, hohen, unruhigen Wellen, Squalls, Gewitter, sintflutartigem Regen, gewaltige Schräglage und das alles bei Tag und Nacht erlebt.
Seit drei Wochen wechseln wir uns nachts im 3 Stunden Rhythmus und tags im 4 Stunden Rhythmus ab. Wir haben uns mit all unseren Dingen sehr gut eingespielt.

Wie wir unser Ziel die Azoren erleben werden, wissen wir wegen der CoronaKrise noch nicht. Derzeit dürfen wir wohl in Horta Marina anlegen, jedoch nicht von Bord gehen. Lebensmittel werden gebracht. Das wirft unsere Planung durcheinander und hat unsere gute Stimmung getrübt. Wir sind davon ausgegangen, dass es keine Quarantänergelung mehr gibt und wir auf den Azoren unsere Reise beenden und das Boot in einer Marina für die Übergabe vorbereiteten können. Da wir jetzt schon länger als geplant für die Strecke Martinique-Horta brauchten, komme ich mit meinem Jahresurlaub in Bedrängnis, wenn wir bis Gibraltar weiter müssten.
Wir hoffen auf kommenden Montag. Dann sollen neue Entscheidungen und hoffentlich Veränderungen der Situation bekannt gegeben werden.

Das Schwachwindfeld haben wir verlassen und sind nun wieder bei gutem Wind mit Stärke 5, ruppigen Wellen in Schräglage nach Steuerbord und 7 Knoten unterwegs. Fahrt über Grund sind's leider nur 5 Knoten. Die Sonne schaut ein wenig durch die Wolken.
Ob wir uns nochmal mit Meerwasser duschen, bezweifeln wir bei 17 Grad Wassertemperatur.
Gestern haben wir erneut die Uhr um eine Stunde nach vorne gestellt und hinken euch jetzt nur noch 4 Stunden hinterher.

Und das mit dem Fisch...hm, keine Veränderung der Situation.
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Freitag, 12. Juni 2020

Wir motoren

Der Wetterbericht sagte Flaute und dann drehender Wind direkt vor die Nase ab 6 Uhr voraus. Und diesmal stimmte es fast auf die Minute. Erstmals Frühstück, dann Motor checken, Bilge entsaften, Genua einholen, Groß treffen. Und dann schalteten wir den Motor um 8 Uhr an, der uns voraussichtlich bis heute 22 Uhr nach Osten tragen wird. Der Wind soll dann auf Nord drehen, sodass wir mit Halbwindkurs gen Horta ohne Motor weiterfahren können.
Heini bringt uns bei dem Wind gerade nichts, sodass wir am Steuer stehen und ca 100 Grad per Hand steuern müssen. Der elektrische Autopilot mag leider nicht.
Und neben einem weiteren, verirrten Octopus an Bord haben wir weiter keinen Fischfang zu verzeichnen.
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Donnerstag, 11. Juni 2020

Der Sturm ist vorüber

Endlich. Nach drei anstrengenden Tagen mit einer sehr unruhigen See, hohen Wellen, starkem Wind mit bis zu 33 Knoten in der Spitze scheint nun die Sonne, das Meer beruhigt sich und wir haben moderate 16 Knoten Wind. Entspanntes Sommersegeln also. Endlich wieder ein Toilettengang, der nicht akrobatisches Können der Oberliga erfordert.
Unser gestriges Etmal betrug 140 Meilen. Etwas weniger, als die Tage zuvor. Das ist der sehr gerefften Genua zu verdanken. Und vor uns liegen noch 850 Seemeilen bis zum wohlverdienten Anlegerbier.
Seit zwei Tagen haben wir keine Schiffssichtung mehr gehabt. Dafür aber eine große schwarze Kiste und einen Delfin.
Morgen in der Frühe sollten wir am Flautenfeld ankommen. Wir werden dieses unter Motor durchfahren. Das können wir ohne Sorge vor unserem Dieselvorrat, da wir sehr sparsam bisher damit umgegangen sind.


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Mittwoch, 10. Juni 2020

Der Wind und die Wellen halten an

Seit zwei Tagen befinden wir uns in einer Starkwindzone mit bis zu 28Knoten Wind und drei Meter hohen Wellen. Immer wieder schlägt eine Welle über das Boot und auch ins Cockpit. So verrechnete sich letzte Nacht ein kleiner Oktopus bei seinem Flug über das Boot und landete unglücklich im Cockpit.
Morgen 11 Uhr eurer Zeit sollen wir dann endlich aus dieser Zone raus sein und wir können uns von den Strapazen der letzten Tage erholen.
Die letzten beiden Etmale waren dafür mit 153 und 156 Seemeilen Spitze. Heute werden wir das nicht mehr erreichen, da die Wellen eine schnellere Fahrt nicht möglich machen.
Vorgestern haben wir die Uhr um eine Stunde vor gestellt.
Wegen des Wetters sind wir von frischem Gemüse auf Fertigprodukte umgestiegen. Nun ja, das letzte Gemüse bis auf einen Weiß- und einen Rotkohl ist jetzt ohnehin aufgebraucht.
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Dienstag, 9. Juni 2020

Und es geht noch rasanter

Letzte Nacht hatten wir den gestrigen Rekord von rasanter Achterbahnfahrt eingestellt. Zwischen 23 und 25 Knoten Wind und über 7,5 Knoten Fahrt. Dazu Wellen, die natürlich mit dem jetzigen Abstand gesehen haushoch waren. Nun ja, tatsächlich waren es ca 3 Meter.
Die Wellen erwischten uns immer wieder so, dass das Boot gute Schräglage bekam, was für den oben im Cockpit schon sehr anstrengend war, für den im Salon umso mehr.
Jetzt cruisen wir bei langgezogenen Wellen mit 6,5 Knoten dahin und ruhen unsere sehr beanspruchten Gliedmaße in der noch wärmenden Sonne aus. Es ist wieder spürbar frischer geworden. Auch tagsüber geht es ohne Weste und lange Hose nicht mehr. Das Ölzeug hängt aber noch im Schrank.
Und heute wird unsere noch zu fahrende Strecke bis zum Bier in Horta dreistellig. Wieder ein Grund zu feiern.
Navionics sagt uns eine Restfahrzeit bis Horta von 7 Tagen voraus. Nun ja, bei 7 Knoten Durchschnittsgeschwindigkeit. Das erreichen wir nicht.
Und immer noch kein Fisch, obwohl die Haustiere und das Seegras nicht mehr da sind. Wir hoffen aber weiter und halten euch auf dem Laufenden.
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Montag, 8. Juni 2020

Irrer Ritt auf den Wellen

Seit vergangener Nacht haben wir bis zu Windstärke 6 und 1-2 Meter hohe Wellen. Wir reiten die Wellen mit 6,5 Knoten ohne Groß und nur mit zweifach gereiffter Genua.
Andere gehen für das Erlebnis auf den Jahrmarkt/Messe und zahlen dafür Eintritt.
Wir haben das - nun ja - nicht wirklich kostenlos, aber wahrscheinlich bis morgen Abend. Das werden berauschende Etmale.
Der Toilettengang, das Hantieren in der Kombüse gleicht einem gefährlichen Stunt. Auch im Cockpit heißt es, sich gut zu sichern.
Die Sonne zeigt sich immer wieder durch die Wolken und lässt die aufgewühlt aufgeschäumte See dunkelblau erscheinen.
Heute Morgen zeigte sich ein Segelboot, das dann aber weit südwärts passierte. Dort ist es ruhiger. Für uns heißt es aber direkten Kurs auf Horta. Die Umwege, die wir bisher fahren mussten, scheinen für unseren restlichen Törn Vergangenheit zu sein.
Und immer noch kein Fisch.
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Sonntag, 7. Juni 2020

Wie auf der Autobahn heute

Seit gestern Abend hatten wir Sichtungen von einem Segelboot, einem Frachtschiff und einer verschleppten Bohrinsel, die wir aus der Ferne erstmal als großen Katamaran identifizierten. Aber als wir unter Motor näher kamen wurde uns schnell klar, dass wir solch große Katamarane noch nicht gesehen hatten. Die Batterien waren dann aufgeladen und nur unter Segel kamen wir nicht mehr näher ran. Mittlerweile ist die Bohrinsel in Richtung Horta fast nicht mehr zu sehen.
Das Flautenfeld sollten wir heute Nacht passiert haben und dann, so die Wetterprognose, geht's hurtig mit 20-25 Knoten achterlichem Wind schnell voran. Die Freude auf das Bier in Hotta steigt :-)
Die Nacht war erneut sternenklar und im Osten ging eine riesige, glühende Orange über dem Atlantik auf. Atemberaubend schöner Anblick.
Wind hatten wir zu wenig, um Meilen zu machen, so dümpelten wir die Nacht dahin und nutzten den Morgen, um Diesel aus den Kanistern in den Haupttank zu schütten. Nur 80 Liter haben wir bisher verbraucht.
Und dann noch nach über eine Woche bei ruhigem Wellengang die heißersehnte Dusche und das Bad mitten im Atlantik.
Immer noch haben wir tagsüber kurze Hosen und keine Schuhe an. Auch die Nächte sind doch noch nicht so kalt geworden, dass wir das Ölzeug brauchen. Die Decke über die Beine und eine dicke Weste reichen noch - ohne Schuhe.
Die Schleppangel hängt wieder aus. Wir hoffen weiter.
Und was war übrigens nochmal Corona?
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Samstag, 6. Juni 2020

Bergfest

Navionics sagt, noch 1.381 Seemeilen bis zum Bier in Horta. Und die 31 Seemeilen, um Bergfest zu feiern, die schaffen wir noch heute. 2.700 Meilen sind es insgesamt zwischen Martinique und Horta. Martinique...zwei Wochen sind es heute genau hier, dass wir dort gestartet sind. Das fühlt sich wie eine kleine Ewigkeit an und wir fragen uns, wo all die Zeit geblieben ist. Obwohl wir mitten auf dem Atlantik sind, haben wir nicht das Gefühl, weit weit fort zu sein. Das Zeitgefühl, das uns im Alltag immer begleitet, verschwindet allmählich, was eine wertvolle Erfahrung gerade hier auf dem Meer ist.
Seit letzter Nacht sind wir in dem leichten Flautenfeld, was wir an der etwas geringeren Geschwindigkeit von ca 4 Knoten merken. Aber das ist völlig ok, dass es nicht so schnell vorangeht.
Und völlig ok ist es auch, dass es heute Abend zur Feier des Bergfestes keinen Fisch geben wird...nun ja, das war geflunkert. Die Möven werden nicht mehr unsere Freunde.

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Freitag, 5. Juni 2020

Traumtag

Auch heute belohnt uns Neptun für unsere Huldigungen und alkoholischen Spenden zum Start unseres Törns an das Meer mit Traumsegelwetter. Mit dem Gefühl, bald Bergfest zu haben, fühlt es sich zudem noch besser an.
Die Temperaturen sind merklich kühler geworden - trotz gutem Sonnenschein. Wir merken, dass wir nördlicher kommen und rechnen damit, dass wir in spätestens zwei Tagen unser Ölzeug anziehen müssen.
Warum wir immer noch keinen Fisch am Haken haben, schieben wir auf die mittlerweile 4-5 Möven, die mit uns ziehen und über dem Köder kreisen und auch dort ins Wasser gehen. Dann hängen außerdem die Wasserpflanzen/Algen am Köder fest, die es hier sehr viel gibt. So ein Fisch muss sich ja denken, dass dort zwar ein leckeres Mittagessen schwimmt, aber mit den Warp-Geschwindigkeitsalgen außenrum doch etwas merkwürdig ist...und den fliegenden Schatten da oben aus dem Wasser will ich auch nichts zu tun haben. So werden wir wohl auf unseren Fisch verzichten müssen, wenn wir nicht irgendwann unsere Leuchtraketen anderweitig einsetzen.
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Donnerstag, 4. Juni 2020

Klaus ist zweifacher Onkel geworden

Der kleine Ben kam gestern zur Welt und wir haben einen Grund für ein Bier :-)
Herzlichen Glückwunsch den Eltern.

Seit einer Stunde haben wir wieder schönes Segelwetter, das uns die letzten zwei Tage vergessen lässt. Der Körper kann nun wieder etwas zur Ruhe kommen. Alle Arbeiten an Bord sind ohnehin schon mühsamer, als an Land - so war das die letzten zwei Tage eine große Herausforderung...incl. auf die Toilette gehen. Für kleinere Geschäfte stellen wir uns mit Rettungsweste und angepickt ans Heck...wenn der Wind richtig steht ;-)
Gestern hatten wir dann auch keine große Lust verspürt zu kochen und haben die erste Dose Chili aufgemacht.
Derzeit pflügen wir mit 6 Knoten auf Backbordbug durchs Wasser in Richtung Norden.
Und immer noch kein Fisch, der es gut mit uns meint.
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Mittwoch, 3. Juni 2020

Tag 11 auf See

Gestern Nachmittag hatten wir den ersten Besuch von ungefähr 10 Tümmlern, die vor dem Bug hin und her in kleinen Gruppen oder alleine Sprünge durch das Wasser machten.
Schon vor dem Abendessen kündigte sich vor uns Schlechtwetter an, das dann zwar ohne Regen, aber mit Windstärke 5 kam und immer noch mit kleinen, aggressiven zwei bis drei Meter hohen Wellen anhält. Wir werden seitdem ordentlich durchgeschüttelt. Dazu haben wir noch den Wind vor dem Bug, sodass wir nicht direkten Kurs fahren können, sondern kreuzen müssen. Mal sehen, wie lange das noch anhält. Laut Wetterbericht bleibt das so mehrere Tage.
Wir haben ausgerechnet, dass wir in drei Tagen Bergfest haben sollten. Das wären dann 14 Tage und wir hoffen, dass wir dennoch schneller in der zweiten Hälfte vorankommen, um bald unser Bier auf Horta genießen zu können.
Und immer noch will uns kein Fisch zum Abendessen an den Haken gehen. Wir bleiben aber hartnäckig.
Auch so viele Meilen vom Festland fliegen immer noch zwei Möven um uns herum, die sich in unser Fahrwasser setzen und dort nach Fressbarem suchen.
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Dienstag, 2. Juni 2020

Wir brauchen jetzt ne lange Weste

Noch sind die Eisberge in weiter Ferne, aber dennoch spüren wir ihre Nähe. Na ja, nicht wirklich. Nach den letzten zwei Wochen mit Barfußwetter merken wir aber leichte Temperaturveränderungen nach unten schon. Dennoch ist es noch angenehm und wir können noch ohne Schuhe auskommen.
Der Wind weht seit ca. 8 Uhr Bordzeit mit 15-18 Knoten und wir kommen mit 6 Knoten gut voran. Das haben wir uns nach der letzten, aufregenden Nacht mit Blitzen um uns herum, Starkregen und dazu dann auch noch Flaute nach dem Unwetter verdient.
Die Flautenfelder, die sich in den nächsten Tagen nördlich von uns bilden und stetig verändern werden, beobachten wir aufmerksam regelmäßig in der Wettervorhersage. Denn da müssen wir durch und wir verspüren keine allzugroße Lust, wieder mehrere Tage darin zu verbringen. Ganz scheinen wir davor aber nicht verschont zu werden. Aber wenn wir da durch sind, dann geht's nur noch Richtung Osten zu den Azoren und nach der jetzigen Wetterprognose gibt es dann für uns keine Flaute mehr, die uns vor dem Bier in Horta aufhalten könnte.
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Montag, 1. Juni 2020

Es geht weiter

Seit heute Morgen sind wir mit 3-4 Knoten wieder unterwegs. Die Aussichten für die nächsten Tage sind zudem gut, denn der Wind wird auffrischen. So werden wir wieder näher an unser Bier in Horta kommen.
Das Wetter ist super: Leichte Bewölkung, das Wasser recht glatt und nur durch den Wind von 10 Knoten etwas gekräuselt, sodass wir ruhig durchs Wasser gleiten können.
Wir hoffen auf unsere erste Fischmalzeit heute Abend. Gestern war ein Fisch schon sehr neugierig auf unseren Köder... leider nicht neugierig genug.
Und letzte Nacht schaute mal wieder ein Wal kurz vorbei.
Eine Sternschnuppe verglühte ziemlich nahe über uns, sodass der Nachthimmel kurz sehr hell erleuchtet war.

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