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Montag, 24. Mai 2021
Ankunft in Portugal nach wildem Ritt durch den Atlantik
Rund 50 Seemeilen vor der Küste durchquerten wir noch das rund 20 Seemeilen breite Verkehrtrennungsgebiet (Frachterkorridore), weiterhin bei toller Rauschefahrt. Alle Augen suchten am Horizont nach den grossen Schiffen welchen wir lieber nicht in die Quere kommen wollten. Glücklicherweise war Sonntagmorgen und das Verkehrsaufkommen gering :-).
Nach Punta Sagres, die südlichste Spitze Portugals, hatten wir endlich Landabdeckung erreicht und der Wellengang liess nach. Der Wind blies weiterhin mit 25 bis 30 Knoten. Unser Kurs hart am Wind liess das Boot nochmals richtig krängen. Wir hatten aber mit der Marina Lagos das Ziel vor Augen. Um 15 Uhr erreichten wir die Marinaeinfahrt. Das Abenteuer war aber noch nicht vorbei.
Nach der Registrierung mussten wir Somoya noch zum Hafenplatz 13 fahren. Kein gutes Omen! Bei weiterhin starkem Wind aus Norden war die Einfahrt alles andere als einfach. Ein herzhaftes, wagemutiges und virtuoses Manöver von Carlo drehte die Somoya in der engen Einfahrtsgasse. Das Hafenkino war perfekt. Kein Boot ohne Zuschauer. Einige mit leichtem Schreck vor der anrauschenden Somoya. Aber ohne nur ein einziges Touchieren stand die störrische Somoya in der Box 13! Wir hatten es geschafft. 900 Seemeilen in weniger als 8 Tagen von den Azoren nach Portugal. Ein Anbinderbier (für einige ein alkoholfreies) war jetzt fällig! Danach folgte die Dusche!
Heute haben wir Somoya geputzt, geflickt, getankt und flott gemacht für die nächsten Segler welche die Reise fortsetzen in Richtung Sardinien. Dort wartet der Hafenplatz seit zwei Jahren auf Somoya.
Für uns geht eine intensive und wunderbare Reise zu Ende. Es bleiben unzählige Eindrücke: ein konstant schwankendes Zuhause, unbequeme Toilettengänge, häufiges Kopf anstossen (das gilt vor allem für den grössten von uns, Godi), unbequeme Sitzpositionen, Schlafen im Sitzen (Godi ist ein Meister dabei), Übelkeit, Yogaübungen um zu Kochen, frisch-nasse Nächte, atemberaubende Sonnenauf- und untergänge, unendliche Sternenhimmel, leuchtende Gischt, endlose Atlantikhorizonte. Wundervoll!
Godi, Cony, Carlo und Simon
Donnerstag, 20. Mai 2021
Wir sind dem Hoch entflohen!
Seit ein paar Stunden haben wir nun auch ein Haustier. Eine einzelne Rauchschwalbe folgt uns stetig. Manchmal setzt sie sich auf den Radar, ein anderes Mal fliegt sie im windschutz der Sprayhood (Gischtschutz). Godi hat sie Schwalbi getauft.
Jetzt gibt es Pasta mit Vegisauce aber viel Käse!
Godi, Cony, Carlo, Simon
Mittwoch, 19. Mai 2021
Endlich ein Eintrag von uns!
Die Nachtschichten sind ein Highlight: der unendliche Sternenhimmel, die leuchtenden Algen in der Gischt und der Mond laden zum Träumen ein und machen die kurzen Schlafzeiten (nie mehr als 4h) mehr als wett.
Nach dem Wind von hinten für die ersten zwei Tage kommt er nun seit rund einem Tag von vorne. Abfallen Richtung Afrika wollen wir nicht. Deshalb motoren wir durch diese Passage. Ab heute Nacht sollte der Wind auf Nordost wechseln und dann sehen die Prognosen nach einer schnellen Fahrt Richtung portugiesische Küste aus. Aktuell sind wir ziemlich genau in der Mitte zwischen den Azoren und Portugal.
Das Wetter meinte es bisher gut. Abgesehen von ganz kurzen Nieselpassagen immer blauer Himmel und heisse Sonne.
Grüsse aus dem Azorenhoch!
Cony, Carlo, Godi, Simon
Samstag, 15. Mai 2021
Wir sind bereit zum Ablegen
Das Boot ist nun bereit - und wir sind müde. Wir übernachten nochmals eine Nacht im Hafen. Morgen früh wollen wir in unser grosses Abenteuer starten.
Carlos, Godi, Cony und Simon