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Sonntag, 31. Mai 2020

Zweiter Flautentag

Gegen Abend ist die See fast so glatt wie ein Kinderpopo geworden. Alle Segel rein und wir treiben seitdem leicht Richtig Westen, was ihr im Tracking sehen könnt.
Wir hoffen, dass der vorausgesagte, leichte Wind am späten Nachmittag aus Südost tatsächlich kommt und wir wieder unsere Fahrt zu den Azoren fortsetzen können.
Wir warten auf das gurgelnde Geräusch des Wassers am Schiffsrumpf das uns anzeigt, dass wir in Fahrt sind. In der Nacht sind zudem auf den am Rumpf vorbeiströmenden Schaumkronen kleine Lichtreflexe wie von Glühwürmchen zu sehen - wenn wir in Fahrt sind.
Seitdem wir nur noch treiben, schaukelt das Boot sehr von Steuer- nach Backbord und zurück. Da müssen wir uns verkeilen, um nicht von den Liege- bzw Sitzflächen zu rutschen.
Wir haben seitlich zur Sprayhood ein Spannbettlaken gespannt, um uns vor der starken Sonneneinstrahlung zu schützen. Denn das Wetter ist traumhaft - wie die letzten Sonnenuntergänge hier in der Flaute.
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Samstag, 30. Mai 2020

Zweiter Tag Flaute

Wir hängen hier in einer großen Flautenzone fest. Den Motor verwenden wir heute nicht, um hier heraus zu kommen. Dafür sind wir vom Rand der Flaute zu weit entfernt. Wir hoffen, dass wir gegen Nachmittag wieder etwas Wind bekommen, um einige Meilen nach Norden zu machen - wie das heute Morgen auch geklappt hat. Unser Etmal wird aber sicherlich entsprechend dürftig für den heutigen Tag ausfallen.
Klaus hat ein Brot gebacken, das etwas zur Verbesserung der Stimmung beitragen soll. Unsere Homebase Stefan in der Schweiz hat uns mitgeteilt, dass vor und hinter uns noch weitere Boote auf besseren Wind hoffen. Wir sind hier also nicht alleine.
Horta ist wieder offen, sodass wir die Azoren ansteuern können. Nach jetzigem Stand werden wir hier auch das Boot liegen lassen, wie wir das ganz ursprünglich geplant hatten. Wir verlieren jetzt vermutlich die Zeit, die wir für eine Weiterreise nach Gibraltar benötigen.
Die Flaute haben wir heute Morgen für die erste Dusche nach einer Woche genutzt. Das hat gut getan und trotz warmem Salzwasser aus dem Eimer klebt die Haut nicht.
Ja, das ist Segeln. Zu Hause könnten wir sichergehen, dass um 7:23 auf Gleis 1 der DB-Zug nach XY abfährt...Hm, wenn ich es mir aber recht überlege, dann ist Zufahren doch schon ähnlich wie Segeln.

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Freitag, 29. Mai 2020

Kein Wind

Heute Morgen hat der Tag mit Sonnenschein und traumhaften Aufgang begonnen. Batterien sind aufgeladen. Unserer Katze haben wir mit WD40 den Gar ausgemacht. Eine Möve umkreist uns seit mehreren Tagen.
Wir sind jetzt frustriert, weil die windlose Zone uns nicht im Stich lassen will. Haben erneut den Motor angemacht, um hoffentlich nördlich aus der Zone zu kommen, wo wieder Wind wehen soll.
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Donnerstag, 28. Mai 2020

Flaute

Nun hat es uns erwischt. Die letzte Nacht dümpelten wir ohne Kurs und ohne Geschwindigkeit teilweise noch bei Regen in der dunklen See. Wir holten die Segel ein, um das Material zu schonen und konnten nur abwarten. Den Diesel wollten wir nicht starten, da der für die Stromerzeugung wichtig ist und wir nicht unsere Reserven zu früh anzapfen. Irgendwann in der Nacht konnten wir die Genua wieder setzen und hörten dann nach langer Zeit wieder das befreiende Gurgeln des vorbeiströmenden Wassers am Schiffsrumpf.
Unseren Wachplan haben wir nach den Erfahrungen der letzten Nächte angepasst. So dauert eine Nachtschicht jetzt drei Stunden und nicht mehr zwei.
Mehr zusammenhängenden Schlaf erhoffen wir uns dadurch.
Nachts hören wir beide öfter das Martinshorn und uns durchzuckt der Reflex, die Rettungsgasse frei zu machen. Auch unsere Katze in der Backskiste ist mit ihrem Miauen ziemlich aufdringlich. Die Katze können wir noch erklären, aber warum wir beide das Martinshorn hören, ist uns schleierhaft.
Das Segelboot, das noch gestern lange weit auf Steuerbord zu sehen war, ist heute nicht mehr zu finden.
Momentan fahren wir direkt Richtung Norden mit 4 Knoten. Die Wellen sind angezogen und die Sonne scheint durch den leicht bewölkten Himmel.
Zufrieden fahren wir dahin.

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Mittwoch, 27. Mai 2020

Tag 5 auf See

Die Sichel des aufgehenden Mondes ist auf Martinique nicht wie bei uns ein altdeutschen Z, sondern sie liegt wie eine Obstschale da. Jetzt nach fünf Tagen dreht sie sich aber schon ganz langsam in die uns bekannte Lage.
Unsere grün gekauften Bananen müssen wir spätestens morgen alle gegessen haben. Schon jetzt sind sie mehr Brei, als festes Fruchtfleisch.
Unser letztes Etmal war 125 Meilen - wir kommen gut voran.
Unsere Route zu den Azoren als Zwischenhalt führt uns nicht direkt nach Norden auf Höhe der Bermudas und dann an der nächsten Kreuzung rechts ab, sondern wir fahren quer mit 55 Grad nach Nordosten. Dabei hoffen wir darauf, dass das dazwischen liegende Schwachwindfeld nicht zu groß ist. Wir beobachten das Wettergeschehen über Satellit gemeinsam mit unserer Homebase Stefan, mit dem wir regelmäßig im Austausch sind.
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Dienstag, 26. Mai 2020

Squalls um uns herum

Gestern Nachmittag erreichten wir eine Schlechtwetterfront mit vielen Squallzellen. Wir waren regelrecht umzingelt - um uns herum sahen wir sie dunklen Wolken, aus denen senkrecht der Regen fiel. Und der erste Squall erwischte uns dann auch mit plötzlichem Starkwind und Regen. So schnell, wie es angefangen hat, war es dann auch wieder zu Ende und der Wind war für eine Weile eingeschlafen. Die Segel hatten wir gerefft und so zogen wir unter Beobachtung durch das Gebiet.
Unsere Etmale fielen gestern und heute mit 140 Seemeilen gut aus.
Die Dunkelheit setzt nun schon merklich später ein. Und gestern folgten wir dann lange den Positionslichter eines vorausfahrenden Segelbootes, das wir irgendwann in der Nacht überholten.
Ein Mahi Mahi wollte vorhin nicht am Haken bleiben. So gibt es heute den Gemüseeintopf von gestern - ohne Fisch. Na ja, die Schleppangel ist noch draußen...

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Montag, 25. Mai 2020

Tag 3 auf See

Sind jetzt auf Höhe der Dominikanischen Republik und fahren weiter gen Norden. Jetzt gibt es lange keine Inseln mehr, deren Lichter wir in der Nacht sehen können. Und langsam stellt sich Routine bei uns an Bord ein.
Bisher haben wir zwei Segelboote und zwei Frachter gesehen. Mal sehen, wie viel es bis zu den Azoren werden. Die Batterien haben wir eben aufgeladen. Der Motor inclusive der Impellerpumpe arbeitet einwandfrei. Genauso Heini, die Windfahnensteuerung, die uns nicht nur gut durch die Nacht mit bis zu 7 Knoten Fahrt brachte. Der Nachthimmel ist berauschend. Der Sternenteppich ist wie in einer Kuppel über uns und reicht bis runter zum Horizont. Und die Milchstraße zieht sich durch die Sterne wie ein Band.
In drei Stunden werden wir uns auf unsere dritte Nacht vorbereiten. Den Wachplan haben wir für die Nacht auf zwei Stunden gelassen und für den Tag angepasst.
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Sonntag, 24. Mai 2020

Erste Nacht

Nun haben wir die ersten 24 Stunden auf See verbracht. Unser Etmal fällt etwas bescheiden mit knapp unter 100 Seemeilen aus. Da wir westlich Martinique passiert haben, sind wir in die Abdeckungen der hohen Berge geraten. Zwischen Martinique und Dominica dann der Stich in den Atlantik. Alle zwei Stunden haben wir uns in der Nacht abgewechselt und uns immer im Cockpit aufgehalten. Früh morgens noch in der Dunkelheit hatten wir Besuch von wahrscheinlich zwei Walen, die neugierig um unser Boot schwammen. Jetzt sind wir an Dominica vorbei uns nordwestlich ist schemenhaft Guadeloupe auszumachen.
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Samstag, 23. Mai 2020

Letzte Vorbereitungen

Seit zwei Tagen liegen wir hier in der kleinen Marina im Wasser. Vor zwei Tagen hatten wir noch befürchtet, dass es erst kommenden Montag wird, denn die karibische Mentalität hatten wir nicht bedacht. Aber dann ging es doch ganz schnell. Das Boot lag zuvor im Trockenen hinter zwei anderen Booten, die zuerst weggebracht werden mussten, damit unseres ins Wasser gebracht werden konnte. Es war sehr mühsam, unseren Proviant für mehrere Wochen über eine Leiter nach oben, und dann noch bei Regen, zu bringen.
Seit den letzten zwei Tagen scheint aber der helle Planet ohne Erbarmen auf uns und wir genießen am Abend den erfrischenden Wind. Nun sind die letzten Punkte auf unserer Liste fast erledigt und es kann heute losgehen. Wir sind aufgeregt. Was wird uns alles auf unserem Trip erwarten?
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Freitag, 22. Mai 2020

Gute Reise!

Klaus und Christian, haben es trotz den misslichen Umständen geschafft, nach Martinique zu reisen. Sie sind an Bord der SOMOYA und treffen die letzten Vorbereitungen für die Rückfahrt nach Europa. Ich werde die beiden als Homebase unterstützen wo immer ich kann. Klaus und Christian, meinen grossen Respekt für Euer Vorhaben, passt gut auf Euch auf ! Ich wünsche Euch alles Gute, die nötige Portion Glück und fair winds für die Überfahrt.

herzlich Stefan

----------ab hier werden die beiden direkt posten--------